CARTO-CHOREOGRAPHING THE CITY

 

Ausgangspunkt für unsere choreografische Forschung sind urbane Alltagsbewegungen, die den Stadtraum formen und als Lebensraum konstituieren. Wir wollen physikalische Details betrachten, deren Variationen mit dem öffentlichen Raum kommunizieren und somit ihre räumliche Atmosphäre und die Situation verändern können. Die Korrelationen zwischen Subjekt und Raum im Dialog mit dem Thema Psychogeographie und Dérive sind hier unser Hauptinteresse. Wie können wir die Stadtarchitektur in Choreographie übersetzen? Aus diesen Erforschungen, die sich auf bewusste und unbewusste Aspekte der alltäglichen Kommunikation und des alltäglichen Verhaltens beziehen, werden wir choreographische Module erstellen, um damit die Stadt, deren Architektur sowie die täglichen menschlichen Bewegungen, mit einem anderen Bewusstsein wahrzunehmen. Wir sind daran interessiert, wie eine Stadt uns bewegt und wie direkt oder unmittelbar menschliche Kontakte und Interaktionen in solchen städtischen Räumen sind, dessen Grundlage die kodifizierte Geste oder das haptische Abfangen in der Umgebung ist.

 

Wir werden uns u.a. mit folgenden Fragen beschäftigen:

● Welche choreografischen Systeme finden in den täglichen Aktivitäten statt?

● Wie kreieren wir choreografische Anordnungen in unserer Umgebung / Stadt?

● Wie bedingen sich Raum und soziales Handeln?

● Welche räumlichen und zeitlichen Strukturen finden wir im Alltag? Welche räumlichen und zeitlichen Bezüge von Körpern können wir im Alltag beobachten?

 ● Welche Alltagsroutinen können wir beobachten? Welche Bewegungsmuster verwenden wir?

● Wie können wir unsere Stadt verkörpern? Gibt es überhaupt eine verkörperte Stadt?

● Was empfinden wir als gemeinsam? Gibt es eine kollektive / städtische Körperschaft?

● Bauen wir unsere eigenen einzigartigen Stadtpläne durch unsere emotionalen Wahrnehmungen?

● Was brauchen wir in der Stadt? Was bewegt uns?

 

Unsere Forschungsmethoden umfassen:

● Untersuchung und Aufzeichnung von sozialem Verhalten, unbewussten Gewohnheiten, Körperhaltungen und Bewegungen im Alltag.

● Verwendung der Technik der Situationistischen Internationale / Guy Debord: Mitte des 20. Jahrhunderts handelte die SI (Situationistische Internationale) mit ihrer eigenen Art, im öffentlichen Raum zu gehen (dérive). Das Gehen sollte ein Werkzeug für eine andere Wahrnehmung sein. Besonders die taktile Art, durch seine ziellose Wegfindung zu gehen, ist ein besonderes Informationsinstrument.

– Psychogeographie: Wir erstellen unsere eigenen Stadtpläne, basierend auf Stadtbildern eigener Sinneswahrnehmungen, körperlichen Empfindungen und persönlichen Wohlbefinden.